Ursachen

Ursachen und Entstehung

In den letzten Jahren sind Wirbelsäulenerkrankungen aufgrund der steigenden Lebenserwartung und veränderter Lebensgewohnheiten zunehmend verbreitet. Dank moderner Implantatsysteme und intensivmedizinischer Fortschritte werden auch bei älteren Patienten erfolgreich größere Eingriffe durchgeführt. Dennoch können viele Patienten mit nicht-chirurgischen Methoden behandelt werden. Eine individuell angepasste Stufentherapie steht dabei im Mittelpunkt, um den unterschiedlichen Schweregrad der Erkrankung zu berücksichtigen.

Wie entsteht Wirbelsäulenleiden?

Die verschiedenen Abschnitte der Wirbelsäule setzen sich aus den einzelnen Bewegungssegmenten zusammen. Unter einem Bewegungssegment wird die Einheit aus Bandscheibe den angrenzenden Wirbelkörpern und deren bandartigen Verbindungen zusammengefasst. Da mit zunehmendem Alter der Quellungsdruck der Bandscheibe nachlässt, werden die Bänder der Wirbelsäule relativ locker. Es kommt zur Instabilität des Bewegungssegmentes. Nun versucht die “Natur“ dieser Instabilität entgegenzuwirken, indem das Bindegewebe kräftiger wird, sich vergrößert und zum Teil auch verknöchert. Aufgrund der unmittelbaren Nähe zum Rückenmarkskanal kann es dann zur Verengung mit Druck auf die Nervenstrukturen kommen. Die Patienten berichten dann über belastungsabhängige Schmerzen in den Beinen. Beim Bandscheibenvorfall liegt eine Schwäche des Faserringes der Bandscheibe vor, der zum Hervortreten der Bandscheibenanteile in den Rückenmarkskanal führen kann. Ausstrahlende Schmerzen in die Beine (Ischiasschmerz) können hier ebenfalls die Folge sein. Vor der Einleitung der Therapie erfolgt eine ausführliche Diagnostik. Dabei wird beurteilt, ob das Bewegungssegment noch ausreichend stabil ist. Ferner ist es für den Arzt wichtig zu wissen, ob der Rückenschmerz oder der Beinschmerz im Vordergrund steht.

In dem Links abgebildeten MRT Bild sind die einzelnen Stadien der Abnutzung des Bewegungssegmentes gut erkennbar. Während die Bandscheibe (BS) in den oberen Segmenten kaum Veränderungen aufweist, ist in den unteren beiden Etagen die Verringerung des Bandscheibenraums zwischen den Wirbelkörpern (WK) als Zeichen der beginnenden Abnutzung nachweisbar. Im untersten Bewegungssegment stellt sich darüber hinaus ein Bandscheibenvorfall dar, der in den Rückenmarkskanal (RK) hineinragt.

Das Bild zeigt eine schematische Darstellung der Wirbelsäule mit ihren verschiedenen Abschnitten und den abgehenden Spinalnerven, wobei diese die Ursache für Rücken- und Beinschmerzen sind.